Du hast vermutlich schon mitbekommen, dass es bei mir gerade drunter und drüber geht. Ich bin seit anderthalb Wochen Admin im Schreibnacht-Forum, wir sind nur noch ein kleines Team und ich übernehme viele Aufgaben, in die ich mich erst einarbeiten muss. Die gewaltigste Arbeit ist meine Verantwortung für das Schreibnacht-Magazin. Ich bin nicht länger nur Redakteurin und Lektorin, ich organisiere und plane und behalte den Überblick und obwohl ich eine kleine Perfektionistin bin, hab ich manchmal den Eindruck, dieser Aufgabe nicht gewachsen zu sein.
Welche Qualifikationen bringe ich schon mit? Was weiß ich darüber, wie man ein Team führt?
Ich schaffe es kaum, diesen Blog regelmäßig zu füllen, weil mein Leben unglaublich viele Herausforderungen mit sich bringt, und jetzt bin ich nicht nur für mich selbst, sondern für viele andere Menschen auch verantwortlich? Was weiß ich von Technik, von Plugins, von Designs, von Content, der Autor:innen interessiert?
Nur für den Fall, dass ihr euch wundert, wo ich abgeblieben bin: Ich hab jetzt ein Magazin, das gefüllt werden möchte. Ich hab tolle Redakteur:innen und Lektor:innen und Ideen für Gastbeiträge. Meine To Do-Liste für die nächsten Wochen ist endlos und ich bin super motiviert. ❤️🌟
— Francis Behrend (@Buchbummelant) June 8, 2020
Motivation und Realität
Ich engagiere mich seit Januar 2019 im Schreibnacht-Magazin, habe 30 Artikel für das Magazin geschrieben und unzählige Artikel lektoriert. Ich hab viel Zeit und Kraft in den Blog des Schreibnacht-Magazins gesteckt, viele Ideen gesammelt und sehr, sehr viel gelernt.
In den letzten achtzehn Monaten habe ich einiges erlebt. Ich habe erkannt, wie wichtig Wertschätzung und eine offene Feedbackkultur sind, wie wichtig Kommunikation ist und dass ich manche Wut ablegen muss, um weiterzukommen. Gleichzeitig lerne ich, wie nachtragend ich bin und wie wichtig es ist, manche Dinge zu verzeihen.
Ich arbeite an mir.
Und ich bin motiviert, diesen Job zu meistern – auch wenn er freiwillig und unbezahlt und vielleicht auch undankbar ist und mich Abende kostet, an denen ich schreiben könnte.
Zeit gesucht.
— Francis Behrend (@Buchbummelant) June 12, 2020
Zuletzt gesehen: Sommerferien 2019.
Bitte um Rückgabe oder Hinweise. Dankbarkeit inbegriffen.
🌟
Und jetzt Klartext: Könnte jemand meine To Do kürzen? Ich glaub, die schaffe ich nicht bis Dezember. 😕 #Autor_innenleben #Autorenleben #amNOTwriting
Gestresst.
Trotzdem ist da dieses Gedankenkarussell, das mich nicht schlafen lässt. Hab ich alles in die Wege geleitet, was wichtig ist? Hab ich die richtigen Prioritäten gesetzt? War ich wertschätzend genug? Hab ich einen Blick auf alle meine tollen Magazinmitglieder?
Und als Admin kommen weitere Gedanken dazu. Hab ich im Forum alles im Blick gehabt? Hab ich die richtigen Berechtigungen für die Bereiche gesetzt? War ich zu hart, als ich interveniert habe? Hab ich bei der Einladung des Special Guests alles berücksichtigt? Sind alle informiert, die informiert werden mussten?
Ich hab auch noch weitere Projekte. Diesen Blog. Meine grandiosen, fantastischen, bombastischen Writing Buddys, die Brainstormers, mit denen ich so viele Stunden meines Lebens schon verbracht habe. Mit denen ich Leid und Kummer genauso wie Erfolge und Glück teilen kann.
Aber hey, das ist meine Freizeit. Ich habe auch noch einen Job. Ich bin Lehrerin. In Zeiten von Corona kann ich kaum unterscheiden zwischen der Zeit, die ich in das Forum oder mein Autorinnenleben investiere, und den Stunden, die ich E-Mails beantworte, Videokonferenzen durchführe und Wochenpläne mit Material erstelle.
Meine To Do – Liste ist endlos. So, so, so endlos. Aber sie ist da. Und vielleicht hilft es, alle Aufgaben in kleine Päckchen zu unterteilen. Zeit für’s Schreiben? Eng begrenzt, kaum existent, aber irgendwie ein Ausgleich.
Kreativ.
Ich hab da diese blöde Angewohnheit. Sobald ich keine Zeit für’s Schreiben habe, schaltet mein Kopf in den Kreativitätsmodus. Ich sprühe nur so vor Ideen, vor Lösungen für Probleme, vor denen ich jahrelang eingeknickt bin. Ich habe so viele neue Ideen im Kopf, dass es nur einen Weg gibt, sie loszuwerden: Ich sammle sie in Notizbüchern.
Das führt dazu, dass ich manchmal innerhalb weniger Tage ganze Notizbücher fülle. Während ich an meiner Masterarbeit schrieb, entstand fast der Großteil meines Konzepts für Projekt #Feuerteufel. Parallel habe ich auch, irgendwie, an Marc & Dodo weiter geschrieben. Während meines Referendariats, einer der stressigsten Zeiten meines Lebens, habe ich parallel die Rohfassung von Marc & Dodo beendet, 350.000 Wörter. Und jetzt arbeite ich an „Fate“.
Fate ist eine Geschichte, die aus unzähligen anderen Geschichten entstanden ist. Viele kleine Puzzleteile ergaben irgendwann ein Bild, verschwommen und unscharf. Aber je mehr Zeit vergeht, desto mehr setzen sich die Teile zusammen. Die Geschichte kocht immer wieder hoch, verlangt nach Aufmerksamkeit. Und ich bin gewillt, sie ihr zu geben.
In ein paar Wochen.
Wenn die Noten eingetragen sind.
Und der Redaktionsplan steht.
Und Marc & Dodo endlich überarbeitet sind…
Ich hab keine Zeit für mein #Autor_innenleben
— Francis Behrend (@Buchbummelant) June 12, 2020
Mein Kopf so: HIER hast du eine Million neue Informationen für das Projekt, an dem du seit 15 Jahren arbeitest! ❤
So langsam fühle ich mich verarscht.#Autorenleben #amwriting
Du siehst, meine To Do ist lang …
Wie sieht’s bei dir aus? Wie gehst du mit Stress um? Wann bist du am kreativsten? Verrate es mir gern in den Kommentaren!
Hey,
ein sehr schöner Artikel, auch wenn es in Sachen Autorenleben nur wenig erfreulich ist. Ich kenn das auch zur Genüge, dass alle anderen Dinge plötzlich auf einen einstürmen und fürs Schreiben überhaupt keine Zeit mehr bleibt, dann aber plötzlich die Ideen sprießen. Aber meinen Respekt dafür, wie du das alles unter einen Hut bringst. Und gleichzeitig, pass auf dich auf! Weißt du ja. :3
Aaaaber, jetzt bin ich neugierig: Was ist denn „Fate“? Hab ich davon schon mal irgendwie gehört? Ist das Fantasy oder New Adult?
Liebe Grüße! Katrin
Liebe Katrin!
Danke für deinen Kommentar. Ich bemühe mich, alles unter einen Hut zu kriegen, aber manchmal bringt mich das auch an meine Grenzen.
Fate hab ich tatsächlich noch nicht so sehr vorgestellt, weil ich daran seit meinem Twitter-Beitritt (also 2016 bzw. 2017) nicht aktiv gearbeitet habe. Es ist eine dreizehnbändige Fantasygeschichte, die ich gar nicht so recht einer Unterkategorie zuweisen kann. New Adult? Geht so. Nicht zwingend. Vielleicht. High Fantasy? Teilweise, aber es ist kein Mittelalter, sondern eher 18. bzw. 19. Jahrhundert. Portal Fantasy? Später. In den Folgebänden, aber nicht bei Band 1. Und diese Liste könnte ich tatsächlich noch weiter fortführen. Es ist eine Geschichte, die mich begeistert und die aus unzähligen anderen Geschichten entstanden ist. Und offensichtlich ist sie einen Blogbeitrag wert!
Liebe Grüße,
Francis
Spannend! Und definitiv einen Blogbeitrag wert 😀